Abstract
Die verstärkte Aufmerksamkeit, die Dingen und Artefakten neuerdings entgegengebracht wird, hat in der Folge dazu geführt, dass immer häufiger auch die Architekturen von Schulgebäuden auf ihre Effekte hin befragt werden. Dabei zeigt sich jedoch, dass es theoretisch wenig befriedigend ist, diese lediglich als sog. »dritte Erzieher« zu betrachten. Um deren Wirkungen zu erklären, werden häufig Anleihen bei ästhetischen Modellen gemacht. Diese Form der Interpretation versuchen wir in unserem Beitrag zu problematisieren, indem wir die ästhetischen Positionen Martin Seels und Jacques Rancières einander gegenüberstellen und diskutieren. Wie sich Schularchitekturen künftig interpretieren lassen, ohne von schlichten Wirkungsannahmen auszugehen und ohne die Gruppe ihrer »Benutzer« zu unterschlagen, zeigen wir abschließend an ausgewählten Beispielen.