Leibniz and the Problem of Induction
Abstract
Das „Problem der Induktion", dessen Formulierung man gewöhnlich David Hume zuschreibt, hat Leibniz schon am Anfang des 18. Jahrhunderts formuliert und gelöst. Die Methode von Leibniz war sowohl „Hume-isch" als auch rationalistisch. Sie begreift in sich eine Herabsetzung des Empirischen und auch den Gebrauch der „Geheimkräfte", die Hume ausschalten wollte. Ohne solche „Geheimkräfte" gibt es keine Harmonie im klassischen Sinn von Leibniz . Für Leibniz ist eine Hypothese vorzuziehen, die eine Harmonie behauptet oder die maximale Verschiedenheit der Phänomene mit der minimalen Kompliziertheit der zugrundeliegenden Regel zusammenfaßt. Hier sind Beispiele von Gesetzen mit „produktiven Mechanismen" oder „Geheimkräften" gegeben, die der Leibnizschen Erklärung in der Physik und der Mathematik entsprechen. Die Schwerkraft entspricht diesen Gesichtspunkten nicht und ist daher unvernünftig im Leibnizschen Sinne; deshalb werden Induktionen über Schwerkraftsysteme als empirische Regeln betrachtet. Die Leibnizsche Theorie zeigt auch, wie man die wohlbekannten Beispiele von Hume erkennen und vorhersagen kann, nämlich aufgrund des richtigen wissenschaftlichen Verständnisses der Natur der Nahrung und des Feuers. Kants Prinzip der zeitlichen Reihenfolge wird zu seinen Ungunsten mit dem sechsten Grundsatz der Leibnizschen Abhandlung über die Metaphysik verglichen. Wir haben nach Leibniz doch einen vernünftigen Zugang zu der Wirklichkeit, die hinter den Empfindungen liegt, und die Verneinung dessen war es, was das empiristische Problem der Induktion erzeugt hat. Das Problem der Induktion ist ein reductio ad absurdum des Empirismus