Abstract
Für die Hochschulen stellt nicht nur der Anstieg der Studierendenzahlen, sondern auch das gewachsene Spektrum der Differenzen zwischen den Studierenden eine Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund geht dieser Beitrag der Frage nach, welche Bedeutung dem Konzept des Forschenden Lernens im Zusammenhang mit der Pluralisierung des Wissenschaftsbetriebs zukommt. Nach begrifflichen Erläuterungen werden Verbindungen von Forschendem Lernen und Diversität auf verschiedenen Ebenen skizziert. Die Ausführungen beleuchten, warum Forschendes Lernen für eine studierendenorientierte und diversitätssensible Gestaltung von Lehr-Lern-Räumen relevant ist und gerade in geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern vielversprechende Perspektiven umfasst. Anhand von Maßnahmen der Universität Bremen, die Forschendes Lernen zum Profilmerkmal erhebt und die Auseinandersetzung mit Diversität fördert, wird exemplarisch aufgezeigt, wie die Pluralisierung von Wissenschaft inhaltlich, methodisch und personell durch Forschendes Lernen vorangetrieben werden kann. Einblicke in das Programm „e n t e r s c i e n c e“ veranschaulichen, inwiefern Forschendes Lernen als partizipativ angelegtes Lehr-Lern-Konzept strukturelle Ungleichheiten im Hochschschulsystem aufzugreifen vermag und soziale Öffnungsprozesse unterstützt.