Abstract
„Ein Volk wird danach beurteilt, wie es seine Toten bestattet“. Dieses Zitat, dessen Bedeutung sich heutzutage nur vor dem Hintergrund der Gegebenheiten einer antiken Polis verstehen lässt, wird dem Staatsmann Perikles zugeschrieben. Zum Erhalt der Funktionalität innerhalb dieser städtischen Gemeinschaften und damit ihres Bestands war das öffentliche Leben streng reglementiert. Das Vorliegen normativer Regeln zum Umgang mit Verstorbenen und der Art des Trauerns verweist auf die gesellschaftliche Dimension von Sterben und Tod, die in den wohlhabenden westlichen Zivilisationsgesellschaften in den Bereich des Privaten verdrängt worden zu sein scheint.