Abstract
Armut wird allgemein als ein Zustand aufgefasst, in dem die Menschen nicht imstande sind, ihre Grundbedürfnisse zureichend zu befriedigen. Obwohl diese allgemein verbreitete Vorstellung der komplexen, vielseitigen Natur von Armut nicht gerecht wird, kommt ihr eine gewisse Berechtigung insofern zu, dass in Armut lebende Menschen meistens nicht imstande sind, sich adäquat zu ernähren und zu kleiden, oder dass sie prekär wohnen – wenigstens im Vergleich mit anderen Mitgliedern ihrer Gesellschaft. Nichtsdestotrotz steht der Begriff von Bedürfnis kaum im Zentrum der wichtigsten Theorien sozialer Gerechtigkeit der letzten fünfzig Jahre.