Abstract
Die zeitgenössische Demokratietheorie kann sich aus mehreren Gründen zu Recht und mit Überzeugung auf Tocqueville berufen. Nicht nur war der französische Aristokrat im Grunde genommen der erste Autor, der die moderne Demokratie in ihrer Komplexität als »Staats-, Gesellschaft und Lebensform beschrieben und verteidigt hat«, sondern er hat sie zugleich als »eine dynamische Gesellschaftsform« begriffen, »in der das System der Volkssouveränität nicht von der Demokratie als Form einer Gesellschaft der Gleichen getrennt werden darf«. Die Versuche, die Vielschichtigkeit und Themenvarianz innerhalb von Tocquevilles Demokratietheorie zu erschließen, sind daher nurmehr schwer zu überblicken.