Abstract
Zusammenfassung 1704-18 erschienen die sog. Rengerischen Staaten, eine Serie von ca. 80 Bänden, die meist jeweils eine politische Einheit beschreiben. Der Generaltitel bezieht sich auf die ausschlaggebende Rolle des Verlags Renger aus Halle a.d. Saale, handelte es sich doch um ein rein kommerzielles Produkt. Die Titel wurden über den Buchmarkt vertrieben, und der Verlag steuerte Produktion, Distribution und Rezeption rigoros. Damit ist die Reihe durchaus typisch für die kompilatorische Wissensliteratur ihrer Zeit. Der Seriencharakter unterstützte die Vermarktung, da er die Möglichkeit zur Revision, zur schrittweisen Erweiterung des Angebots und zum blockweisen Verkauf bot. Schließlich mündete er in eine Ausdehnung der zunächst auf Europa beschränkten Staatenkunden auf asiatische und afrikanische Länder sowie Amerika. Konzeptionell markiert die Serie den Übergang von der Fürstenherrschaft zum Institutionenstaat und die daran geknüpfte Ausdifferenzierung von Politik und Öffentlichkeit.