Tiere als soziale Wesen

In Johann S. Ach & Dagmar Borchers (eds.), Handbuch Tierethik: Grundlagen – Kontexte – Perspektiven. Stuttgart: J.B. Metzler. pp. 70-74 (2018)
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Abstract

Die meisten Tiere unterhalten soziale Beziehungen, aber nicht alle Tiere sind soziale Tiere. Soziale Tiere interagieren jenseits der Reproduktion auf vielfältige Weise mit ihren Artgenossen. Manche soziale Tiere leben in dauerhaften Gemeinschaften, wobei einige dieser Tiere komplexe und dynamische Gemeinschaften bilden. In sogenannten ›Fission-fusion-Gemeinschaften‹ wechseln Größe und Zusammensetzung der Gruppen je nach Tätigkeit. So trennen sich die Tiere zur Nahrungssuche oder sind in Kleingruppen unterwegs, um z. B. für den Schlaf wieder zusammenzukommen. Bei Elefanten, Affen, Delfinen und Raubtieren können Individuen zeitlich stabile soziale Beziehungen unterhalten, obwohl sie in Fission-fusion-Gemeinschaften leben. So leben Bechsteinfledermäuse in solchen Gesellschaften und unterhalten stabile individuelle Beziehungen unabhängig von Alter, Größe, Reproduktionserfolg und Verwandtschaftsgrad; in großen Fledermauskolonien können sich stabile Untergruppen bilden, wobei der zeitlich stabile Kontakt zwischen diesen Untergruppen durch ältere Fledermäuse hergestellt wird. Wie können soziale Verhaltensmuster wie die Bildung von Fission-fusion-Gemeinschaften bzw. zeitlich stabile Relationen zwischen Individuen biologisch erklärt werden? Offenbar hat das Leben in Gruppen ökologische Vorteile, indem es z. B. das Risiko verringert zur Raubtierbeute zu werden. Allerdings hat die Bildung von Gruppen auch soziale Vorteile, indem sie zum Beispiel die Möglichkeit für Reproduktion erhöht.

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