Abstract
Soziale Integration ist seit Beginn soziologischer Denktraditionen ein hochrelevantes Thema, zu finden beispielsweise bei Emile Durkheim, Ferdinand Tönnies und Georg Simmel. Dabei wird aus verschiedenen theoretischen Perspektiven heraus verhandelt, wie sich das Individuum im sozialen Wandel in einer Gesellschaft verortet und vernetzt. Die Verortung findet, betrachtet man die Mikroperspektive, in Form von sozialen Beziehungen statt, die wiederum in einen größeren sozialen Zusammenhang, beispielsweise in Gruppen, Organisationen, Gesellschaften oder allgemeiner formuliert in soziale Netzwerke eingebunden sind. Die Netzwerkanalyse versucht, diese Verbindungen anhand verschiedener Parameter qualitativer und quantitativer Art zu untersuchen, hierzu gehören beispielsweise die Größe und Dichte sozialer Netzwerke, zwischen den Netzwerkpersonen getauschte Ressourcen oder die Intensität und Dauer der darin verorteten Beziehungen. Soziale Beziehungen lassen sich neben Intensität und Dauer auch auf anderen Ebenen differenzieren und somit spezifizieren. Sie können freiwillig geschlossen sein, wie Bekanntschaften und Freundschaften, leiten sich über Affinal- oder Deszendenzkategorien ab, wie Familienbeziehungen, oder entstehen aufgrund eines gemeinsamen Kontexts, wie beispielsweise Beziehungen am Arbeitsplatz, in einem Verein oder in der Nachbarschaft. Letztere – die kontextuell erschlossenen – sind zumeist nicht freiwillig, können sich aber intensivieren und sich dann zu einer freiwilligen Bekanntschaft oder gar Freundschaft entwickeln.