Abstract
Zusammenfassung Obwohl eine Vielzahl an Studien darauf verweist, dass das gemeinsame Erleben und Ausleben von Emotionen ein ganz wichtiges Moment des Zuschauerinteresses am Spitzensport darstellt, ist bislang weitgehend ungeklärt, wie der Spitzensport solche kollektive Emotionen hervorruft und steuern kann. Dieses Defizit zu beheben ist das Ziel des vorliegenden Artikels. Dazu wird ein allgemeines emotionssoziologisches Modell entworfen, mittels dessen zunächst Form und Funktion von Emotionen als psychisches Phänomen beschrieben und mit Blick auf den Sportzuschauer reflektiert werden. Im Anschluss hieran werden die sozialen Strukturen und Prozesse markiert, die einerseits maßgeblichen Einfluss auf das individuelle Emotionserleben ausüben, andererseits aber auch für das Entstehen kollektiver Emotionen verantwortlich zeichnen. Auf Basis dieser Analyse wird in einem letzten Schritt der Frage nach den Steuerungsmöglichkeiten kollektiver Emotionen eines Sportpublikums nachgegangen.