Köln: Böhlau (
2003)
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Abstract
Sehen, Horen, Riechen, Schmecken, Tasten: Die Autorin fragt nach Entstehung, Begrundung und Folgen dieser tradierten Ordnung der Sinne. Sie fragt auch nach den abweichenden Varianten, die von der antiken Idee des Korpers als ganzheitliches Sensorium uber die hoheren Sinne des Mittelalters bis zu den sinnlichen Vermogen der Aufklarung, wie Einbildungskraft und Dichtungsvermogen, reichen. Im 18. Jahrhundert verstarkte sich zusammen mit der anthropologischen Aufwertung der Sinnlichkeit der Impuls zur Uberschreitung der Funfzahl der Sinne und zur Umordnung der uberkommenen Hierarchie. An Textbeispielen von Platon, Ovid und Goethe untersucht die Autorin uberdies Zusammenhange, aber auch Widerspruche, die zwischen der europaischen Liebeskultur und der Bewertung von Auge und Ohr als hohere, von Geschmack, Geruch und Tasten als niedere Sinne bestehen.