Baden-Baden: Nomos (
2016)
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Abstract
Friedrich Nietzsche war kein Anarchist. Trotzdem weckten seine Ideen ein starkes Interesse bei Schlusselfiguren der anarchistischen Bewegung ab den 1890er-Jahren. Gustav Landauer, Emma Goldman und andere reflektierten uber die Chancen und die Gefahren, die jene Ideen fur ihre Politik enthalten. Hitzige Deutungskampfe, etwa uber den Willen zur Macht oder den Status von Frauen in Nietzsches Werken, entlockten selbst den vehementesten Kritikern wie Peter Kropotkin noch produktive Impulse zur Weiterentwicklung der eigenen Theorien. In jungerer Zeit hat sich eine neuere Stromung, der "Postanarchismus", auf Nietzsche berufen, ohne allerdings die historischen Varianten des "nietzscheanischen Anarchismus" zu berucksichtigen. Dies stellt das Innovationspotenzial des Postanarchismus infrage. Das Buch nimmt eine transnationale Perspektive ein und dokumentiert erstmalig die anarchistische Rezeption Nietzsches in Deutschland, Grossbritannien und den USA innerhalb ihrer jeweiligen historischen Kontexte.