Subjektivität und Wesensschau: Zur visionären Gestaltung im Expressionismus
Abstract
Gegenstand der Analyse ist die im Expressionismus erfolgende visionäre Sicht der Welt, vor allem in Literatur und Malerei. Die Loslösung von der Abbildung der empirischen Realität zugunsten der Gestaltung visionärer Wirklichkeiten, d.h. die Preisgabe der Eindruckskunst zugunsten der Ausdruckskunst, ist ein Axion sowohl der expressionistischen Programmschriften als auch der künstlerischen Praxis in Dichtung, Literatur und Malerei. Dabei sind die konstitutiven Faktoren das kreative Subjekt und die Wesensschau, die schöpferische Freiheit des Ich und das Erfassen der hinter der Erscheinungswelt liegenden tieferen Essenzen der Dinge. Die Palette der Perspektiven reicht von utopischen Erneuerungsideen bis zu apokalyptischen Untergangsvisionen. Einen Höhepunkt erreichen die Visionen in den weltumspannenden Simultanvisionen