Toward A General Theory Of Minority Groups: Outsider Groups, Adversity Groups, And Transfer Groups
Abstract
Contemporary legal and political discourse includes three different models of minority groups. The outsider group model is applied to groups defined by status that experience political and economic disadvantages, plausibly attributable to that status, which are regarded as unjust. The adversity group model is applied to groups defined by their relationship to a discrete decision or event that imposes disproportionate losses on the group, which are regarded as unjust. And the transfer group model is applied to groups defined by a shared interest that are differentially advantaged in obtaining benefits from the political system, which are regarded as unjust. This paper argues that with respect to a number of contestable policy questions involving minority groups - such as affirmative action and the NIMBY syndrome - proponents of the group employ the outsider group model, opponents apply the transfer group model, and centrist politicians and judges prefer the adversity group model. It further argues that the model adopted in doubtful cases will have a strong influence on our preferences for different constitutional structures. One who inclines toward the outsider group model will favor a Rawlsian constitution with strong judicial enforcement of a bill of rights; one who favors the adversity group model will prefer a liberal constitution with few deviations from majority rule; and one who gravitates toward the transfer group model will be drawn to a Madisonian constitution that seeks to frustrate group demands in favor of consideration of diffuse majority interests. Der Beitrag beschreibt drei verschiedene Modelle, die in der gegenwärtigen juristischen und politischen Diskussion benutzt werden, wenn es darum geht, mit Bezug auf Minderheitsgruppen zu argumentieren. Das "Außenseiter-Modell" definiert eine Gruppe durch ihren Status und durch die politischen und wirtschaftlichen Nachteile, die die Gruppe offensichtlich aufgrund dieses Status erleidet und die als ungerecht angesehen werden. Das "Sonderopfer-Modell" definiert eine Gruppe durch ihre Relation auf eine konkrete Entscheidung oder einen konkreten Vorfall , der dieser Gruppe unverhältnismäßig hohe Verluste auferlegt, die als ungerecht angesehen werden. Das "Transfer-Modell" schließlich definiert eine Gruppe durch ein gemeinsames Interesse und durch das ausgeprägte Vermögen, vom politischen System Vergünstigungen zu erlangen, die als ungerecht betrachtet werden. Der vorliegende Beitrag zeigt, daß eine Reihe von strittigen Fragen der Politik, die einen Bezug zu Minderheitsgruppen aufweisen - z.B. "affirmative action" und das "NIMBY-Syndrome" -, in der Weise behandelt werden, daß Fürsprecher einer solchen Gruppe das "Außenseiter-Modell" gebrauchen, Gegner der Gruppe das "Transfer-Modell" anwenden und Politiker der Mitte und Richter das "Sonderopfer-Modell" bevorzugen. Darüber hinaus wird gezeigt, daß das Modell, das sich jemand angesichts umstrittener Sachverhalte zu eigen macht, einen starken Einfluß auf seine Vorlieben für bestimmte Verfassungsstrukturen ausübt. Wer dem "Außenseiter-Modell" zuneigt, wird für eine Rawls'sche Verfassung mit strikter, gerichtlich gewährleisteter Durchsetzung eines Grundrechtskatalogs eintreten; wer das "Sonderopfer-Modell" befürwortet, wird eine liberale Verfassung mit nur wenigen Abweichungen vom Mehrheitsprinzip vorziehen; wer zum "Transfer-Modell" tendiert, wird sich zu einer Madison'schen Verfassung hingezogen fühlen, die danach trachtet, Forderungen einzelner Gruppen zugunsten der Berücksichtigung diffuser Mehrheitsinteressen zu durchkreuzen