Abstract
ZusammenfassungDer Beitrag gibt einen Überblick über die philosophische und psychologische Literatur zum Begriff der Dankbarkeit bis ins Jahr 2013. Geprüft werden die in beiden Wissenschaften veröffentlichten Arbeiten vor allem hinsichtlich ihrer begrifflichen Grundlagen und der ethischen Bewertung von Dankbarkeit, etwa als Pflicht, Tugend oder Supererogation. Die Analyse zeigt, dass jeweils mit einer Reihe untereinander unvereinbarer Begriffsverständnisse gearbeitet wird, sodass die Debatte von einem komplexen Netzwerk sich überschneidender und überkreuzender Begriffe geprägt ist. Der Beitrag endet mit Vorschlägen für die weitere Forschung. Psychologen wird empfohlen, ihre Konzeptionen von Dankbarkeit präziser zu fassen und zu begründen sowie Bottom-up-Studien zum alltagspraktischen Begriff der Dankbarkeit durchzuführen. Philosophen sollten dagegen der in den Sozialwissenschaften durchgeführten Bottom-up-Arbeit mehr Beachtung schenken.