Abstract

In der Literatur zu Alexis de Tocqueville spielt seine Analyse des Rassismus in den USA eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich wurde Tocqueville überhaupt erst im Zuge der Bürgerrechtsbewegung als Kritiker des Rassismus wahrgenommen. Wie die Nolla-Ausgabe von De la démocratie en Amérique belegt, war das Thema auch nicht von vornherein in seinem Hauptwerk angelegt. Ausschlaggebend dafür, dass Tocqueville das Kapitel über die Rassen, das in seinen Entwürfen zu De la démocratie en Amérique nicht enthalten war, dennoch aufnahm, dürften u. a. die zunehmenden Ausschreitungen gegen Abolitionisten in den 1830er Jahren in den USA gewesen sein.