Abstract
In aktuellen Beiträgen einer bildungstheoretisch fundierten Bildungsforschung werden u. a. Figuren aus fiktiven Büchern und Serien herangezogen, um Bildungskonzepte zu illustrieren, zu diskutieren und zu kritisieren. Exemplarisch geht dieser Beitrag der Frage nach, ob die Auseinandersetzung mit den dort diskutierten fiktiven Figuren in Hinblick auf die Orientierung der pädagogischen Praxis und der Bildung einer pädagogischen Professionsmoral eine wichtige, mitunter aber auch problematische Funktion erfüllen kann. Diese Frage stellt sich, da die in den untersuchten Medien im Mittelpunkt stehenden Figuren eine deutliche Ähnlichkeit mit der Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf aufweisen: Während sie einerseits für Autonomie und die Rebellion gegen einschränkende Konventionen und autoritäre Strukturen stehen, können sie andererseits in mancher Hinsicht auch als amoralisch bezeichnet werden. Diskutiert wird daher, inwiefern sich diese ambivalenten Figuren in der Pädagogik als Vorbilder eignen.