Abstract
Das dominante Leidensmotiv bei Camus ist die unerfüllte Sehnsucht nach Einheit und Verbundenheit. Dieser Beitrag analysiert das Leiden an der Zerrissenheit der menschlichen Existenz sowie den Versuch, es lebenskünstlerisch zu bewältigen, mit Blick auf das Leben sowie das philosophische und literarische Werk Camus’ unter verschiedenen Aspekten. Die gleichgültige Zärtlichkeit der Mutter, die Fremdheit der Welt im Absurden und die Verbundenheit mit der Natur sind ebenso Thema wie das literarische Schreiben als Lebenskunst, die Solidarität in der Revolte, das Grauen der Sterblichkeit und das Leiden an der eigenen Fehlbarkeit.