Abstract
Es ist bekannt, dass Jacques Derrida Hegel als einen der radikalsten Vertreter jener Metaphysik der Präsenz beschrieben hat, die es zu dekonstruieren gilt, und zugleich zugestanden hat, dass Hegel wie kein anderer eben jene Irreduzibilität der Differenz gedacht hat, die Derrida durch die Dekonstruktion der metaphysischen Tradition zur Geltung bringen will. Derridas Verhältnis zu Hegel kann also gar nicht anders als kompliziert sein. Es ist voller innerer Spannungen, die dringend nach näherer Klärung verlangen, die die Literatur zu Derrida bisher aber meist nur punktuell geliefert hat. Auf eine grundlegende und umfassende Klärung zielt nun Johannes-Georg Schüleins Studie zu Metaphysik und ihrer Kritik bei Hegel und Derrida.