Abstract
Obwohl das Explizieren von Begriffen wesentlicher Bestandteil der philosophischen Theoriebildung ist, finden sich nur wenige Arbeiten, die der Frage nachgehen, nach welchen methodischen Regeln diese Kunst auszuüben ist. Die vorliegende Arbeit will zur Schließung dieser Lücke beitragen. Es wird eine allgemeine Theorie der Begriffsexplikation skizziert, die an Vorarbeiten anknüpft, die von Geo Siegwart in neueren Schriften geleistet wurden. Die hauptsächlichen Ziele der Theorie sind: die adäquate Explikation von „Explikation“; die Bestimmung der Faktoren, von denen die Adäquatheit einer Explikation abhängt, wie z.B. die materiale Adäquatheit der Explikation und die Adäquatheit der Normen wissenschaftlicher Respektabilität, denen das Explikandum angepasst werden soll; und der Aufbau eines entsprechenden Systems von Regeln, deren Befolgung die Adäquatheit von Explikationen sicherstellen soll. Diese Regeln normieren das Explizieren in ähnlicher Weise wie die logischen Regeln das Schlussfolgern