Abstract
Die westeuropäischen Staaten und die westeuropäischen sozialen Felder der Neuzeit sind in ihrer Formationsphase von einer höfischen Kultur und höfischen politischen Konfigurationen geprägt worden. Prägestock der griechisch-römischen Zivilisation war jedoch durchgängig eine urbane Kultur. Der Niedergang der typischen antiken Stadt ist ein Aspekt der Zäsur zwischen der alten Welt und dem europäischen Mittelalter. Der letzten Phase primär städtisch dominierten mediterranen Lebens in der östlichen Mittelmeerwelt, bevor im siebten Jahrhundert eine Desurbanisierung Platz greift oder an Dynamik gewinnt, ist die Studie von A. Laniado, „Recherches sur les notables municipaux dans l'Empire protobyzantin“, gewidmet, die darauf abzielt, „à étudier d'une manière globale l'aristocratie municipale dans la vaste territoire de l'Empire protobyzantin, sans pour autant méconnaître l'existence de particularités régionales (XIII)“, da, wie L. mit Recht vermerkt, eine komprehensive Analyse der städtischen Eliten für diesen Zeitraum seit langem ein Forschungsdesiderat darstellt (1).