Abstract
Der vorliegende Text befasst sich mit einem Dilemma, vor das ich die Diskussion insbesondere über politische Bildung gestellt sehe. Auf der einen Seite erscheint die Notwendigkeit für vermehrte politische Bildung geboten. Die Zustimmung, die die AfD bei Wahlen erzielt, die Sympathiewerte, die Pegida-Demos, Trump oder Putin in der deutschen Bevölkerung zeitweise erreichten, die Querdenker-Proteste seit 2020, die rechten Orientierungen im Polizeiapparat, aber auch manche Äußerungen und Verhaltensweisen von Politiker:innen veranschaulichen, dass demokratische Institutionen nicht selbstverständlich gelten. Deutlich wird auch – selbst im Fall berechtigter Kritik an der Demokratie, ihren Institutionen, Verfahren und gesellschaftlichen Voraussetzungen –, dass viele Menschen wenig über sie wissen.