Baden-Baden: Nomos (
2011)
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Abstract
Im Zentrum der Reihe Staatsverstandnisse steht die Frage: Was lasst sich den Ideen fruherer und heutiger Staatsdenker fur ein zeitgemasses Verstandnis des Staates entnehmen? Das Staatsdenken von Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) mit seinem historischen Doppelfokus auf die Franzosische Revolution und das Kaiserreich Napoleons hat im 19. und 20. Jahrhundert auf ganz entgegengesetzte philosophische, politische und ideologische Lager gewirkt: vom Liberalismus uber den Sozialismus bis zum Nationalismus. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts fasziniert an Fichtes Reflexion auf die Bedingungen, Moglichkeiten und Grenzen staatlicher Gemeinschaft die Verbindung von normativem Anspruch und zeitkritischer Diagnostik. Fichte bemuht sich ebenso sehr um die Rechtfertigung des Staates wie um die Einschrankung seiner Wirkungssphare zugunsten personlicher Freiheit sowie ethisch und religios bestimmter Lebensfuhrung. Die Beitrage des vorliegenden Bandes prasentieren, analysieren und evaluieren Fichtes Philosophie der Staatlichkeit aus den distinkten, aber komplementaren philosophischen Perspektiven von Recht, Moral, Wirtschaft, Padagogik und Geschichte. Im Zentrum steht durchweg der Anspruch von Fichtes praktischer Philosophie im Allgemeinen und seines Staatsdenkens im Besonderen, vor- und ausserstaatliche Freiheit mittels des Staates zu gewahrleisten.