Abstract
In den Jahren 1872-1874, 1876-1878 und schließlich erneut in der zweiten Hälfte det achtziger Jahre benutzte Nietzsche die Sprachanalyse als Waffe gegen die Mataphysik. Indem er verdeulichte, dass die Sprache als historisches Apriori des Denkens eine grundlegende Rolle innerhalb der Erkenntnissynthese spielt, kritisierte er die vermeintlich 'Reinheit' der Vernunft und folglich die Idee, dass diese zu allgemeingültigen, notwendigen Wahrheiten gelangen könne. Bei der Darlegung seiner Position knüpfte Nietzshe an einige Sprachphilosophen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an, die im Rahmen ihrer Erörterung der eziehung zwischen Denken und Sprach im Lichte der Lehre Kants und Humboldts die Aufmerksamkeit auf die Tatsach gelenkt hatten, dass sich in der Sprach eine wahre Mythologie verbigt. In beträchtlichem Maße beeinflusse diese unbewusst nicht allein unsere Wirklichkeitsauffassung, sondern auch die Instrumente, die einer kritischen Wirklichkeisreflexion dienen müssten - wie Missenschaft und Philosophie.In 1872-74, in 1876-78, and once again in the second half of the eighteen-eighties, Nietzsche used linguistic analysis as a weapon against metaphysics. Emphasising the fact that language, as a historical apriori structure of thinking, plays a fundamental role in cognitive synthesis, he criticised the expected 'purity' of reason and, consequently, the idea that this may result in universal and necessary truths. In sustaining his position Nietzsche referred to certain linguistic philosophers of the second half of the nineteenth century who, when discussing the thought-language relationship in view of teh lessons from Kant and Humboldt, called attention to the fact that language hides, if unconsciously, unadulterated mythology which powerfully conditions not only our vision of reality, but also the tools - such as science and philosophy - on which is thought critically ponder