New York: Springer (
1990)
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Abstract
Mit dem vorliegenden Buch wird eine erkenntnistheoretische Fundierung f r eine empirische Rechtswissenschaft und f r eine ihr ad quate Methode angeboten. Im Mittelpunkt steht eine grundlegende Untersuchung des Verh ltnisses von Sein und Sollen. Veranschaulicht durch eine kritische Auseinandersetzung mit den tragenden Gedanken der reinen Rechtslehre Hans Kelsens und mit ihrem geistesgeschichtlichen Hintergrund, dem bisher noch keine geb hrende Beachtung zuteil geworden ist, entwickelt der Verfasser theoretische Grundpositionen f r eine dem positiven Recht und seiner sozial-kulturellen Erheblichkeit angemessene Rechtserkenntnislehre und Rechtstheorie. Diese gr nden sich auf die transzendentale Logik Immanuel Kants. Der Verfasser, Doyen der sterreichischen Staatsrechtslehre und Leitfigur vieler Juristengenerationen, legt mit diesem Buch das Ergebnis seiner jahrzehntelangen Befassung mit Fragen der Rechtstheorie und der Rechtserkenntnislehre vor. Er kommt zum Ergebnis, da die Rechtswissenschaft die Verkn pfung von Sein und Sollen in Rechtserzeugung, Rechtsbestand und Rechtsverwirklichung erkenntnistheoretisch, rechtstheoretisch und methodologisch beachten mu, will sie das Recht als ein komplexes Kulturph nomen gegenstandsgerecht begreifen. Eine rein normative Rechtslehre versperrt den erkenntnism igen Zugang zum Wesen des positiven Rechts, das nicht nur als ein formales Sollen, sondern auch als eine seinsgebundene wert- und zweckhafte Sinneinheit in Form und Inhalt erkannt, beschrieben, erkl rt, verstehend gedeutet und seinen Eigenarten gem dargestellt werden mu.