Abstract
Die Frage nach Souveränität im Kontext der Digitalisierung wird in diesem Beitrag am Beispiel des Drückens von digitalen Knöpfen diskutiert, welches wir als Choreographie des souveränen Handelns interpretieren möchten. Hierbei werden wir die These vertreten, dass die bildungstheoretische Produktivität der Frage nach Souveränität nicht im Souveränwerden durch Kompetenzerwerb oder in einer bloßen Skepsis vor dem Horizont einer nicht oder noch nicht realisierten Souveränität liegt. Ihre Produktivität ist das Imaginäre der Souveränität selber und ihre Theatralik, in der die Kontingenz des Entscheidens und ihre Fallibilität bewusst bleibt. Argumentativ wird hierfür die bildungstheoretische Besprechung von Dingen mit der Ambivalenz sozialtechnologischen Designs und Fragen der Souveränität relationiert. Ausblickend wird die Idee einer theatralen Ironie als Orientierung für eine bildende Praxis im Kontext einer sozialtechnologisch und ästhetisch designten Materialität vorgeschlagen.