Abstract
Ästhetiken existieren im Plural: Nichtmenschliche Tiere und künstliche Intelligenzen machen Kunst, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen nehmen sinnlich wahr und schaffen ästhetisch reizvolle Gebilde. Doch was sind spezifisch tierliche, pflanzliche, bakterielle oder maschinelle Ästhetiken – gegebenenfalls in Abgrenzung zu menschlicher Ästhetik? Wie ist künstlerische Kollaboration mit mehr-als-menschlichen ästhetischen Akteur*innen möglich? Wie lassen sich ästhetische Objekte rezipieren, ausstellen, theoretisieren, die nicht von Menschen geschaffen wurden? Unter welchen Bedingungen, in welchen Modi und mit welchen Konsequenzen handeln Tiere, Pflanzen, Pilze, Mikroben, Bakterien, Maschinen oder künstliche Intelligenzen im Rahmen von Kunstwerken ästhetisch? Wie muss man oder darf man mit ästhetischen Wesen, die nicht menschlich sind, umgehen? Die Untersuchung nichtmenschlicher Ästhetiken bedingt auch ethische Fragen, die den Umgang mit mehr-als-menschlichen Wesen in kollaborativen oder kuratorischen Praktiken betreffen.