Abstract
Die im Wiener Kreis dominierenden konträren Derücer Otto Neurath und Moritz Schlick werden jeweüs mit einem historisch-genetischen Profil persönlich, wissenschaftlich-phüosophisch und politisch charakterisiert. Dabei wüd trotz verschiedener Differenzen — als Extrempositionen im pluralistisch-heterogenen Wiener Kreis — die gemeinsame Müiimalplattform eüier "wissenschaftlichen Weltauffassung" und das Bekenntnis zu einer als neuartig verstandenen Forschergemeinschaft transparent. Erst vor diesem Hintergrund sind die beiden Denker- und Persönlichkeitsphysiognomien in einen adäquaten Kontext gestellt: während bei Neurath eine konsistente Entwicklung von den Modellen einer "wissenschaftlichen Philosophie", "Einheitswissenschaft" bis zur "Enzyklopädie" im Zusammenhang mit einem Sozialreformerischen Programm und funktionaler Antimetaphysik zu erkennen ist, wird bei Schlick der Dualismus von Philosophie und Wissenschaft neben einem politischen Liberalismus beibehalten. Auf allgemeinster Ebene kollidieren"phüosophiefreier" RELATIVISMUS und "philosophischer" ABSOLUTISMUS