Abstract
Wie Lore Jonas in ihren einleitenden Bemerkungen zu den Erinnerungen, dem autobiographischen Zeugnis ihres Mannes, lebhaft in Erinnerung gerufen hat, »besaß [er] jene große humanistische Bildung, die seiner Generation eigen war und die jetzt allmählich verschwindet. Er konnte Homer auf Griechisch und Cicero auf Lateinisch zitieren, lernte als Oberschüler Hebräisch, und die Propheten waren ihm lieb«. Schon das legt nahe, bei der Rekonstruktion der konzeptuellen Gesamtheit von Jonas’ Werk seiner Beziehung zum klassischen Erbe einen privilegierten Ort zu reservieren. Sicherlich ist es nicht einfach, diese Beziehung zur antiken Philosophie klar und knapp darzustellen.