In Ralf Stoecker, Christian Neuhäuser & Marie-Luise Raters,
Handbuch Angewandte Ethik. Stuttgart: Verlag J.B. Metzler. pp. 59-66 (
2011)
Copy
BIBTEX
Abstract
In konsequentialistischenKonsequentialismusTheorienEthikdeontologische (s. a. Pflichtenethik) hängt die moralische Richtigkeit oder Falschheit einer Handlung nur davon ab, wie gut oder schlecht ihre Konsequenzen (verglichen mit den Konsequenzen der anderen HandlungsalternativenKonsequentialismusHandlungskonsequentialismus) sind. Aus dieser definierenden Eigenschaft konsequentialistischer Theorien ergibt sich fast zwingend als weitere typische Eigenschaft die Maximierung des Guten, die in einer schwächeren Form als Maximierungserlaubnis und in einer stärkeren Form als Maximierungsgebot vertreten werden kann: Wenn die Richtigkeit einer Handlung nur von den Konsequenzen abhängt, liegt es nahe anzunehmen, dass es niemals moralisch falsch und folglich immer moralisch erlaubt ist, die Handlung mit den besten Konsequenzen auszuführen. Diese Maximierungserlaubnis unterscheidet konsequentialistische Theorien insbesondere von deontologischen Theorien, in denen die Handlung mit den besten Konsequenzen oft verboten ist: Da in deontologischen Theorien die Richtigkeit nicht nur von den Konsequenzen, sondern auch von anderen Faktoren (z. B. der intrinsischen Schlechtheit bestimmter Handlungsweisen) abhängt, kann es Situationen geben, in denen ein solcher Faktor die Gutheit der Konsequenzen überwiegt und es deshalb verboten ist, die Handlung mit den besten Konsequenzen auszuführen.