Abstract
In den letzten Jahren hat sich der Fokus der geisteswissenschaftlichen Forschung auf die Rolle, die Funktion und den erkenntnistheoretischen Status materieller Dinge verschoben sowie auf die Praktiken, die mit diesen verbunden sind. Die Forschungen der Akteur-Netzwerk-Theorie und der Science and Technology Studies schufen eine Heuristik wissenschaftlichen Arbeitens, um den Phänomenen der Praxis wissenschaftlichen Arbeitens und der aktiven Rolle materieller Dinge noch besser gerecht zu werden. Allerdings ging mit dieser Neuausrichtung der Geisteswissenschaften auch einher, dass vermeintlich selbstverständliche anthropologische Positionen aufgegeben wurden bzw. aufgegeben werden sollen, um der Gefahr des Anthropozentrismus‘ zu entgehen und den Humanismus zu überwinden.