Stuttgart: Steiner (
2004)
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Abstract
Franciscus de Prato hat sich immer wieder mit der Philosophie Ockhams auseinandergesetzt. Diese Arbeit zeigt auf, wie bedeutsam fur beide Philosophen die Sprachtheorie ist. Der Angelpunkt ist dabei die Annahme entweder eines Satzes im Geiste oder einer Proposition, die aus Dingen besteht. Diese Entscheidung wirkt sich dann auf verschiedenste Gebiete der Philosophie aus. Am Beispiel der Kategorienlehre wird dies deutlich: Kategorien sind Aussagbares. In Satzen aussagbar sind aber fur Ockham nur mentale Begriffe, keine Dinge. Also ist fur ihn die Kategorienordnung keine Ordnung von extramentalen Dingen, sondern nur von mentalen Zeichen. Anders Franciscus: Fur ihn sind Gegenstande, nicht Zeichen primar aussagbar. Also ist fur ihn die kategoriale Ordnung eine reale Hierarchie. Welches Licht wirft diese Auseinandersetzung auf das Verstandnis der Philosophie Ockhams und der des Franciscus? Weitaus wichtiger als der universalientheoretische Unterschied zwischen Nominalismus und Realismus ist fur beide Denker ihre satztheoretische Ausrichtung. Ausgezeichnet mit dem Preis an Studierende der Ruhr-Universitat Bochum.