Abstract
Aristoteles nimmt in seinen Werken häufig auf die Natur und die Eigentümlichkeiten des Menschen Bezug. Auch macht er häufig »anthropologische« Aussagen in dem Sinn, dass er beschreibt, was Menschen unter bestimmten Voraussetzungen »für gewöhnlich« zukommt, z. B. was ihnen auf verschiedenen Altersstufen widerfährt, was reiche von armen, mächtige von ohnmächtigen Menschen, Völker im warmen Süden von Völkern im kalten Norden unterscheidet. In seinem umfangreichen zoologischen Werk geht er immer wieder von Beobachtungen z. B. zur Anatomie des Menschen aus, weil der Mensch für Menschen das bekannteste Lebewesen sei. In den Schriften zur Ethik und politischen Philosophie spielen Aussagen zum Menschen bzw. zur Eigenart der menschlichen Seele eine wesentliche Rolle, u. a. weil Aristoteles die Tugend als vortrefflichen Zustand der spezifisch menschlichen Seele konzipiert.