"Wenn es keinen Gott gäbe, so müsste man ihn erfinden."

In Martin Blay & Michael Winklmann (eds.), Philosophieren über Gott und die Welt mit Calvin und Hobbes. Verlag Herder. pp. 61-70 (2018)
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Abstract

Warum schreiben Philosophinnen und Philosophen, Theologinnen und Theologen ein Buch über Calvin und Hobbes? Weil der kleine Junge Calvin und sein Stofftiger Hobbes wunderbare Philosophen sind, ohne sich selbst darüber bewusst zu sein. Die beiden Comicfiguren liefern amüsante, tiefsinnige und überraschende Vorlagen für die Vermittlung philosophischer Fragestellungen in Religionsunterricht und Theologiestudium. Die Arbeit mit Karikaturen oder knappen Comicausschnitten bietet Schülern, Studenten und allen, die Spaß an einer spielerischen Anleitung zum Nachdenken haben, einen einfachen Weg zum philosophischen Denken. Warum ausgerechnet Bill Watterson mit seinen Geschichten von Calvin und Hobbes so erfolgreich war, hängt damit zusammen, dass er seine beiden Hauptfiguren immer wieder über die ganz großen Fragen des Lebens nachdenken ließ. Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Wieso sind wir auf dieser Erde? Die Antworten von Calvin und Hobbes auf diese Fragen sind zum Schmunzeln. Manchmal bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Immer laden die Gespräche von Calvin und Hobbes aber zum eigenen sprichwörtlichen Nachdenken über „Gott und die Welt“ ein. Das ist auch das Ziel dieses Buches. Es ist eine Hommage an die Comicfiguren Calvin und Hobbes. Weil sie zehn Jahre lang Menschen beim Zeitunglesen zum Nachdenken über die Grundfragen unseres Lebens gebracht haben, darf man sie ruhig als zwei der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts bezeichnen. Philosophie zeigt, dass es auch auf die einfachsten Fragen keine leichten Antworten gibt. Die Welt ist kompliziert und deswegen kommt man mit dem Nachdenken niemals an ein Ende. Durch Calvin und Hobbes kann man die schwierigen philosophischen und theologischen Überlegungen als Chance sehen, etwas ganz neu zu lernen: Zu staunen, dass die Welt so ist, wie sie ist! Wer wirklich zu philosophieren anfängt, für den zeigt sich wie für Calvin, dass die Welt „voller Wunder“ ist. Aber viele dieser Wunder sind so alltäglich geworden, dass man sie nicht mehr sehen kann. Wer sich mit Calvin und Hobbes auf den Weg der Philosophen begibt, der lässt deswegen viele Sicherheiten hinter sich. Da kann man schon einmal leicht den Boden unter den Füßen verlieren. Aber man bekommt dafür die Welt ganz neu zu Gesicht und sieht die Wirklichkeit mit anderen Augen. Jeder darf sich immer wieder neu auf eine Entdeckungsreise begeben, die unter die Oberfläche des Alltagsverstandes schauen lässt. Deswegen gilt, was im letzten Comic von Calvin und Hobbes im englischen Original steht: Let’s go exploring – gehen Sie auf eine Entdeckungsreise in Ihrer neuen, alten Welt!

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Jan Levin Propach
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