Abstract
This paper examines the institutional and social dimensions of cooperation in the Alliance of Science Organisations, the central corporatist stakeholder in German science policy, in the 1970s and 1980s, which were a crucial period for this committee. In doing so, this essay mainly focuses on the way science organizations interact with each other, as well as with national politics. The Federal Ministry of Research invited the Alliance to regular meetings and thereby fostered its involvement into political decision-making processes. Consequently, the question of who belonged to the Alliance came into the focus of different players. Although the members of the Alliance themselves decided on the composition of their committee, they were not able to completely insulate themselves from external demands. Including new members into the Alliance had a destabilizing effect on the carefully balanced distribution of power within this committee, as will be shown through the case study on the admission of the Association of the Major Research Centers in 1976. In order to restabilize the situation, the members of the Alliance tried to exclude the AGF from certain issues. At the same time, the AGF itself was keen on being regarded as an equal partner and thus strove for its inclusion. This complex interplay of cooperative and competitive actions finally resulted in the institutionalization of the Alliance.ZusammenfassungDer vorliegende Beitrag untersucht die institutionelle und soziale Dimension der Zusammenarbeit in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, dem zentralen korporatistischen Akteur in der bundesdeutschen Wissenschaftspolitik, in den 1970er und 1980er Jahren, einer wichtigen Scharnierphase für dieses Gremium. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf der Analyse der vielfältigen Interaktionen zwischen den Wissenschaftsorganisationen, ebenso wie zwischen Wissenschaft und Politik.Um seine forschungspolitische Agenda mit den Wissenschaftsorganisationen abzustimmen, etablierte das Bundesforschungsministerium regelmäßige Konsultationen mit den Präsidenten der Allianz, die eine verstärkte Einbindung des Gremiums in politische Entscheidungsfindungsprozesse zur Folge hatte. Folglich rückte auch die Zusammensetzung der Allianz immer wieder in den Fokus verschiedener Akteure. Obwohl die Allianz prinzipiell selbst über ihre Zusammensetzung entschied, konnte sie sich nicht gänzlich gegenüber von außen an sie herangetragenen Forderungen verschließen, was zu Öffnungen des Gremiums führte – wie im Falle der Aufnahme der Arbeitsgemeinschaft der Großforschungseinrichtungen 1976. Das wiederum wirkte destabilisierend auf das zuvor sorgfältig austarierte Machtverhältnis in der Allianz. Um die Situation zu restabilisieren, initiierten die Allianzmitglieder von innen heraus gegenüber der AGF in bestimmten Fragen partielle Schließungen, die allerdings erneute Öffnungen nach sich zogen, da die AGF selbst darum bemüht war, als gleichberechtigter Partner in der Allianz agieren zu können. Dieses komplexe Zusammenspiel von kooperativen und kompetitiven Handlungsmodi resultierte schlussendlich in einer Institutionalisierung und Festigung der Allianz.