Abstract
Die Bedeutung von Sicherheit für das friedliche Zusammenleben ist den biblischen Traditionen nicht unbekannt. Den durch die Wüste ziehenden Israeliten wird verheißen, dass sie im gelobten Land „sicher wohnen“ werden. Und im babylonischen Exil gehört zu der eschatologisch aufgeladenen Vision der Rückkehr der Deportierten regelmäßig die Perspektive einer gesicherten Existenz. In der besonders aussagekräftigen Passage Ez 34,25-31 wird im Rahmen des „Bundes des Friedens“, den Gott für die Rückkehr verspricht, die Sicherheit sogar im Zusammenspiel vielfältiger Faktoren entfaltet: nach außen als Befreiung aus und Bewahrung vor Fremdbestimmung durch andere Völker, nach innen als Schutz vor Gefährdungen und als Sicherung der Lebensgrundlagen.