Abstract
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der von Laucken in dieser Zeitschrift vertretenen These, daß Verstehen kein eigenständiger Erkenntnisweg sei und sich somit die Frage erledige, ob Verstehen oder Erklären die den Sozialwissenschaften adäquate Methode sei. Diese These wird von Laucken mit den Ergebnissen der Analyse alltagsweltlicher Erklärungen begründet. Hier wird die Analogisierung alltagsweltlicher und wissenschaftlicher Erklärungen kritisiert und auf einige wesentliche Differenzen aufmerksam zu machen versucht. Lauckens Versuch, das methodologische Problem des Verhältnisses von Erklären und Verstehen in den Sozialwissenschaften hinwegzudefinieren, wird zurückgewiesen. Es wird ausdrücklich kein eigener Lösungsvorschlag unterbreitet, sondern lediglich versucht, das Problem wieder in den alten Stand zu versetzen