Abstract
Den besten hermeneutischen Schlüssel für die Auslegung seiner Werke gibt Kant selbst, wenn er davon spricht, dass die Kunst der Systeme oder die »Architektonik die Lehre vom Szientifischen in unserer Erkenntnis« sei. »Ich verstehe aber unter einem Systeme die Einheit der mannigfaltigen Erkenntnisse unter einer Idee. Diese ist der Vernunftbegriff von der Form eines Ganzen, so fern durch denselben der Umfang des Mannigfaltigen so wohl, als die Stelle der Teile untereinander, a priori bestimmt wird.« In seiner Untersuchung der theoretischen Philosophie Kants und Fichtes hat sich Wilhelm Metz diesen hermeneutischen Schlüssel auf eine überaus gelingende Weise zueigen gemacht. Der gedankliche Reichtum sowie die wissenschaftliche Fruchtbarkeit seines Buchs beruhen nicht zuletzt darauf, dass er diese, für Fichte gleichermaßen geltende Vernunftbestimmung der Philosophie in allen Teilen, bis hin zur Theorie der Empfindung, konsequent entfaltet. Umso merkwürdiger und bedauerlicher ist es, dass dieses Buch, zumindest im deutschsprachigen Raum, bislang kaum rezensiert wurde.