Abstract
ZusammenfassungDer Aufsatz erforscht die Rolle der Rhetorik in dem Werk Kierkegaards, besonders in seinen theologischen Überlegungen. Die Art, in der Kierkegaard solche rhetorischen Konzepte wie die persuasive Rede, den öffentlichen Raum und den sensus communis begreift und anwendet, zeigt, dass er auf dem Boden der klassischen rhetorischen Tradition steht und vor allem auf dem von Aristoteles. Er passt diese Formen an sein Verständnis der ethisch-religiösen Kommunikation an, besonders an seine wohlbekannte Theorie indirekter Kommunikation. Dennoch dürfen die rhetorischen Spuren in seinen Texten nicht mit seiner Theorie indirekter Kommunikation identifiziert oder unter diese klassifiziert werden. Statt dessen spielt die rhetorische Tradition eine komplementäre Rolle in dem Versuch, religiöse Kommunikation zu verstehen. Und sie ermöglicht zu begreifen, wie Kierkegaard das Thema negativer Kommunikation als ein Beispiel der Resonanz christlicher Rede in der Welt interpretiert.SummaryThe essay explores the role of rhetorics in Kierkegaard's work, especially in his theological thought. The way in which Kierkegaard employs and understands rhetorical concepts such as persuasive speech, public space, and sensus communis shows that he stands firm within the classical rhetorical, explicitly Aristotelian, tradition. He adapts those concepts to his understanding of ethical-religious communication, especially to his well known theory of indirect communication. However, the rhetorical traits in his texts must not be identified with, nor classified, under the theory of indirect communications. Rather, the rhetoric tradition functions complementarily in order to understand religious communication. And it provides a way to see how Kierkegaard interprets the issue of negative communication as an example of the wordly resonance to Christian speech