In Angela Keppler, Martin Seel & Popp Judith-Frederike (eds.),
Gesetz und Gewalt im Kino. Frankfurt am Main: Campus. pp. 7-18 (
2015)
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Abstract
Dieses Buch ist einer Phänomenologie der Spannung von Gesetz und Gewalt
gewidmet, wie sie fast seit Beginn des Kinozeitalters in zahllosen Spielfilmen
vorgeführt wird. In einer Interpretation exemplarischer Filme verschiedener
Genres und Epochen untersuchen die vorliegenden Beiträge, wie Filme die
Verzahnung von Recht, Gesetz und Gewalt im Kino dramatisieren – und
welches Licht diese Inszenierungen auf idealisierende Prämissen und Prin-
zipien in traditionellen und aktuellen Theorien des Rechts und der Politik
werfen. Diese ästhetische Reflexionsleistung des Kinos wird aus unterschied-
lichen disziplinären Perspektiven fruchtbar gemacht für einen nicht-illusio-
nären Blick auf normative Ordnungen und ihren dialektischen Zusammen-
hang mit der Gewalt, die sie oft vergeblich zu bändigen versuchen. In dieser
Einleitung stellen wir leitende Aspekte vor, die für eine Analyse der Intimität
von Gesetz und Gewalt im Kino maßgeblich sind.