Berlin: Kulturverlag Kadmos (
2005)
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Abstract
Der eigentümliche Ausdruck, der heute meist für Welt steht, der Ausdruck Umwelt, scheint ein Welt-Verhältnis auszudrücken, das den Akzent nicht aufs Objekt, sondern aufs Subjekt verlegt hat, auf die den Weltmittelpunkt einnehmende Monade. Diese scheint die Welt nicht mehr als gegebene, sondern als Ensemble von Varietäten zu verstehen, auf die sie zugreifen kann, dem Flaneur auf den Supermärkten dieser Welt vergleichbar. Der Form nach hält sie an einem Eigentumsbegriff fest, der als substantiell, als statisch auslegt, was in Wirklichkeit dynamisch ist in einer Welt, die seit Generationen keinerlei festes Eigentum mehr gelten lassen konnte. Es ist der permanente Zugriff, der verrät, daß er dem in Wahrheit Rechnung trägt. Das >Eigentum sieht sich auf den permanenten Gestus der Aneignung angewiesen. Ein perverseres System ist geschichtlich wahrscheinlich niemals beobachtet worden. Nicht das viel gescholtene Konkurrenzprinzip, ein weit virulenteres Movens treibt es an. Denn das Aneignungsprinzip.