Abstract
In der analytischen Wissenschaftstheorie gilt mit einigen Varianten die Auffassung, daß Termini physikalischer Theorien aus einer Reihe von Gründen als lediglich partiell interpretierbare "theoretische Terme" oder "theoretische Begriffe" anzusehen seien. Diese aus dem Zweistufenkonzpet der Wissenschaftssprache kommende Auffassung verdankt sich einer affirmativen Grundhaltung gegenüber der Physik. Das Zweistufenkonzept erweist sich jedoch mindestens als zu eng, weil zusätzlich eine die Intentionen der Meßgeräteherstellung und -verwendung abdeckende Terminologie verfügbar sein muß, die weder nichttheoretisch noch von empirischen Theorien abhängig ist. Speziell für den Begriff der Masse läßt sich zeigen, daß Nichtdefinierbarkeit als Grund für seine Theoretizität nicht anerkannt werden muß. Geht man vom Grundgedanken der Newtonschen Trägheitsmechanik ab, die Mechanik bei den kräftefreien Bewegungen zu beginnen, so läßt sich Massengleichheit durch Symmetriebedingungen an geführten Bewegungen und Massenverhältnis über eine darauf aufbauende Definition der homogenen Dichte sowie über das Volumen definieren