In Peter Gostmann & Peter-Ulrich Merz-Benz (eds.),
Humanismus Und Soziologie. Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 117-159 (
2018)
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Abstract
Den Humanismus mit der Kritischen Theorie der Gesellschaft zusammenzubringen, scheint zunächst kein besonders vielversprechendes Unterfangen zu sein. Zwar schreiben Theodor W. Adorno und Max Horkheimer gleich in der Vorrede zur Dialektik der Aufklärung, sie seien beim Verfassen des Werkes geleitet gewesen von der Frage, „warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt“; demnach existiert für sie die Vorstellung einer Vollendungsform des Menschlichen, die noch nicht erreicht ist. Gleichzeitig liegt allerdings die Pointe der Dialektik der Aufklärung darin, dass man die Entgegnung des Ödipus auf die Sphinx: „Es ist der Mensch“ als Antwort auf alle Fragen zu einer „stereotypen Auskunft“ reduziert hat.