Abstract
Der Beitrag setzt sich mit der inkompatibilistischen Freiheitstheorie Robert Kanes auseinander. Kane versucht zu erklären, wie die Bedingung pluraler Kontrolle erfüllbar ist, d.h. wie es möglich ist, kontrolliert anders zu handeln. Diese Bedingung kann, wie Kane zeigt, höchstens in Situationen erfüllt sein, in denen sich der Handelnde in einem Konflikt hinsichtlich dessen befindet, was er tun soll. In ihnen wird die Bewertung der verschiedenen Handlungsoptionen durch den Handelnden als indeterminiert angenommen. In der Tat gelingt es Kane, Bedingungen anzugeben, unter denen der Handelnde eine Entscheidung fällt, die allein mit Bezugnahme auf seinen Willen erklärt werden kann, und d.h. unter denen die erste Ursache des Handelns im Handelnden selbst liegt. Doch zu erklären, wie Kontrolle in einem für Verantwortlichkeit signifikanten Sinne möglich ist, gelingt ihm meiner Einschätzung nach nicht