Abstract
Tim B. Müller hat uns kürzlich, mit Blick auf das Problem der Krise der Demokratie, drei einfache Wahrheiten in Erinnerung gerufen. Erstens, dass der Interpret eines historischen Gegenstands diesen Gegenstand verfehlen wird, wenn er ihn nicht aus seiner Zeit und nicht diese Zeit »aus sich selbst versteh[t]« – was selbstverständlich auch dann gilt, wenn es sich bei diesem historischen Gegenstand um einen der eigenen Zeit handelt. Zweitens, dass es Interpreten gibt, die die eigene Zeit falsch verstehen und deswegen das Falsche tun, und solche, die die eigene Zeit richtig verstehen und deswegen nichts Entscheidendes falsch machen.