Abstract
Die Forderung des Deutschen Konstruktivismus nach „Begründung der Wissenschaft“ ist weiten Kreisen geläufig; was mit dieser Forderung bezweckt, inwieweit sie gerechtfertigt und auf welche Weise sie gegebenenfalls zu erfüllen ist, scheint dagegen außerhalb des konstruktivistischen Lagers weniger klar. Im vorliegenden Beitrag soll versucht werden, unter weitgehendem Verzicht auf formale Details ein wesentliches Lehrstück des obigen Programms zu erläutern, nämlich die „Begründung von Logik“. Dazu möchte ich zunächst klären, was sich in diesem Zusammenhang unter „Begründung“ verstehen läßt. Ferner werde ich skizzieren, wie Anfangsstücke der Logik gegenwärtig außerhalb des Konstruktivismus betrieben werden, und inwiefern es hierbei zu „Begründungsdefiziten“ kommen könnte. Schließlich soll ein Überblick gegeben werden, wie sich der Deutsche Konstruktivismus Lösungen der von ihm lokalisierten Probleme vorstellt. Abschließend wird angedeutet, wie analoge Lösungen im Rahmen eines klassischen Logikaufbaus aussehen könnten.