Abstract
In der zehnten Vorlesung der Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters schreibt Fichte: »Ueber nichts ist, ganz besonders in der Zeitepoche, die wir durchlebt, mehr geschrieben, gelesen und gesprochen worden, als über den Staat.« Diese Aussage Fichtes klingt autobiographisch, da der Philosoph seit den ersten Jahren seiner geistigen Tätigkeit den Problemen der Staatstheorie eine starke Aufmerksamkeit gewidmet hat. Das könnte leicht bewiesen werden, auch mit Hilfe der reichen Sekundärliteratur über dieses Gebiet der Fichteschen Philosophie: das Interesse für das politische Denken Fichtes war aus verschiedenen Gründen auch in Zeiten lebhaft, als das Interesse für andere Gebiete der Transzendentalphilosophie gering war. Trotzdem scheint mir das Problem, welches ich hier kurz behandeln will, relativ vernachlässigt worden zu sein.