Psyche 71 (9):939-967 (
2017)
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Abstract
Der Beitrag untersucht einen Entwicklungsprozess, den Jane Austen in »Verstand und Gefühl« im Zusammenspiel ihrer Figuren Marianne und Elinor Dashwood darstellt, unter der Perspektive psychoanalytischer Theorien zu ödipaler Geschwisterrivalität, Trennung und Veränderungsprozessen. In Sprache und Struktur des Romans bilden sich die (bewussten und unbewussten) Projektionen, Identifizierungen, Aggressionen und Loslösungsschritte der Schwestern in den Wirren ihrer adoleszenten Liebeserfahrungen und Rivalitäten als ein Prozess der Weiterentwicklung ab. Austens Roman lässt die in ödipalen Geschwisterrivalitäten wirkenden Kräfte und Phantasien lebendig werden und kann zur aufmerksamen Wahrnehmung von deren subtiler Präsenz in der Übertragung und Gegenübertragung des psychoanalytischen Prozesses anregen.