Ist die, negative Freiheit" ein Irrtum? Berlins Konzept, negativer Freiheit" im Kontrast zu Taylors Gegenentwurf, positiver Freiheit"
Abstract
Der Beitrag kontrastiert die beiden Freiheitsbegriffe einer ,,negativen" und ,,positiven Freiheit", hinter denen die divergierenden Positionen des Liberalismus und Kommunitarismus stehen. Isaiah Berlins Konzept der ,,negativen Freiheit" entpuppt sich insofern als Irrtum, als Freiheit nur in einem triadischen Modell hinreichend bestimmt werden kann: Weder als rein negative Abwesenheit von sozial externen Freiheitsschranken noch als möglichst breites Spektrum an beliebigen Handlungsoptionen . Wie Charles Taylors Gegenmodell aufweist, setzt Freiheit positiv gefasst als ,,Freiheit wozu" vielmehr höherstufige Wünsche oder Ziele voraus. Diese gründen letztlich in einem normativen Selbstentwurf, der nur in Interaktion mit der sozialen Außenwelt stabilisiert werden kann