Abstract
Die von F. Rapp propagierte "starke Falsifikation" ist weder ein vertretbares noch ein in den empirischen Wissenschaften übliches Verfahren. Die gängigsten Verfahren zur Theorienmodifikation sind sogar mit der "starken Falsifikation" logisch unverträglich. Außerdem ist die "starke Falsifikation" häufig deshalb nicht anwendbar, weil wir bereits Instanzen kennen, welche die durch die "starke Falsifikation" zu erzielende Hypothese falsifizieren würden. Die "starke Falsifikation" schreibt ferner in manchen Fällen die Rückkehr zu bereits falsifizierten Hypothesen vor. Rapps Annahme, die Möglichkeit der wissenschaftlichen Prognose sei davon abhängig, ob man das Verfahren der "starken Falsifikation" akzeptiert oder nicht, ist unhaltbar